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Blogeintrag

Bye bye Apple Watch…

Fünf Wochen mit dem persönlichsten Gadget von Apple – eine unerwartet emotionslose Begegnung

Heute habe ich sie eingestellt bei ebay: meine Apple Watch. Das erste Gadget ever, bei dem ich irgendwie nicht Feuer fangen konnte.

Apple Watch

Mein erster PDA von HP Anfang der 90er, mein erster Palm, mein Lieblings-Nokia und 2007 dann das erste iPhone, später das erste iPad (…und fast alle Nachfolgemodelle): Immer war das ein Erlebnis, immer hat es Spaß gemacht Neues auszuprobieren, immer gab es erst mal eine Suche nach neuen Features und unerwarteten Apps.

Und, ja: es hat mir meistens auch gefallen, die neuen Geräte als erste zu haben. Deswegen hab ich auch nicht gezögert, in der ersten möglichen Minute die Apple Watch zu ordern: Die 38 mm mit dem wirklich schönen Milanaise-Band (auch Apples selbst schreibt das auf der Rechnung mal so und weiter unten Milanese). Ausgepackt, angezogen. Das ist gerade mal rd. fünf Wochen her. Ein paar Apps geladen. Bisschen damit rumgespielt. Langeweile. Der Funke sprang nicht über. Für fast alles greift man doch ziemlich schnell wieder zum iPhone, weil die Uhr selbst kaum sinnvolles selbst kann.

Als ich nach 30 min Rudern vergessen habe, der Fitness-App zu sagen, dass ich fertig bin, lief diese weiter und weiter und war nicht irritiert, dass ich am Ende 4:57 h gerudert hatte mit annähernd Null Kalorienverbrauch. Da war mein Jawbone Up 2013 schon schlauer (siehe Blog-Eintrag Vier Wochen als Quantified Self – mein Selbsttest mit dem Jawbone Up). Überhaupt: die Quantify Me-Apps von Apple (also Fitness und Health) sind schon sehr schlicht was den Nutzen angeht. Grenzenlos hungrig aber beim Sammeln von Daten. Und seit fünf Wochen weiß nun Apple auch noch, dass ich meine Uhr links trage.

Das Vibrieren am Handgelenk ist angenehm (das werde ich vermissen – ich ahne wie es Pawlows Hund erging). Gut gelöst ist, dass die Uhr (fast) immer merkt, wenn ich draufsehe und dann automatisch das Zifferblatt zeigt. Die Bedienung über die Smart Crown ist nett, wenn auch am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Aber all das reicht nicht, es fehlt der Spaß, es mangelt an Nutzen.

Was man angesichts der vielen schönen Werbefotos vergisst: am Handgelenk ist die Apple Watch meist gesichtslos – eine viereckige schwarze Fläche. Denn all die wähl- und anpassbaren Zifferblätter oder auch Schmetterling, Mickey Mouse und Qualle: was immer man gewählt hat, ist nur kurz zu sehen beim Blick auf die Uhr. Akkulaufzeit ist kostbar. Aber ein viereckiges schwarzes Loch am Handgelenk sieht wirklich öde und wenig ansprechend aus. Zudem musste ich nun bei jeder Reise noch daran denken, ein weiteres Ladekabel einzupacken. Es ist viel Innovationskraft in die Apple Watch geflossen, aber das killing gadget ist es (für mich) nicht geworden. Ich trenn mich nicht mal mit einem Rest an Wehmut – auch das ist anders als bei fast all den anderen Gadgets der letzten Jahre/Jahrzehnte. Nun also ebay – vielleicht macht das gute Stück ja andere Menschen glücklich. Mein neues key piece ist die Apple Watch auf jeden Fall nicht. Seit heute habe ich wieder reine Mechanik am Handgelenk – und freu mich richtig darüber.

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